Behandlung von Karzinomen

Bei der Diagnose Dick- oder Enddarmkrebs im Zusammenhang mit HNPCC oder Lynchsyndrom ergeben sich weiterführende Gedanken:

Das sehr hohe Risiko, wenn man die Diagnose Darmkrebs in dem Zusammenhang von HNPCC oder Lynchsyndrom erhält, veranlasst zu weitergehenden Überlegungen. International wird in vielen Ländern eine erweiterte Entfernung von Dickdarm nahegelegt als sehr wirksame vorbeugende Methode gegen weitere Krebserkrankungen. Dieses Vorgehen ist in Deutschland nicht Standard, sollte aber als eine Option mit Patienten besprochen werden. Das Risiko einer erweiterten Entfernung von Dickdarmgewebe ist mit der sonst üblichen gleich zu setzen. Als Folge einer ausgedehnteren Entfernung von Dickdarm (Colon) kommt es zu einer erhöhten Frequenz der Stuhlgänge von durchschnittlich 1-3 pro Tag unter voll erhaltener Kontrolle über die Dickdarmentleerung.

Ein weiterer Aspekt der mit Patientinnen diskutiert werden sollte zum Zeitpunkt der Diagnose eines Dickdarmkarzinoms ist eine prophylaktische Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke, sofern die Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Auch diese Option ist sehr individuell zu stellen. Allerdings ist das Risiko von Gebärmutter- und Eierstockkrebs so hoch, dass international diese Maßnahme bereits empfohlen wird.