Das Lynch Syndrom diagnostizieren

Besteht ein Verdacht auf Lynch-Syndrom, dann ist eine genetische Untersuchung empfohlen, um die Diagnose abzuklären. Vor der Untersuchung findet eine humangenetische Beratung statt. Dieses ärztliche Informationsgespräch soll es Ihnen ermöglichen, die Entscheidung für oder gegen eine gendiagnostische Untersuchung zu treffen. Bei einem Verdacht auf Lynch-Syndrom ist dies eine reguläre Kassenleistung und beinhaltet die ausführliche Erhebung der Eigen- und Familienanamnese, die Aufklärung zu rechtlichen Rahmenbedingungen und die Information über mögliche Vorsorge- und Therapiemaßnahmen.


Nicht jeder Mensch mit Lynch-Syndrom erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs.
 

Falls Sie sich nach der Beratung für eine gendiagnostische Untersuchung entscheiden, wird Ihnen hierfür Blut abgenommen und analysiert, ob die für das Lynch-Syndrom typischen genetischen Veränderungen vorliegen. Das Ergebnis der Untersuchung wird dann mit Ihnen im Detail besprochen und erläutert, was der Befund für Sie bedeutet.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine genetische Untersuchung spielen viele unterschiedliche Aspekte eine Rolle. Es ist hilfreich, wichtige Fragen zur Untersuchung und mögliche Konsequenzen des Ergebnisses im Vorfeld für sich zu klären, z.B.:

  • Was bedeutet die Diagnose Lynch-Syndrom für mich und für meine Familie?
  • Was werden die Ergebnisse mir sagen?
  • Wie zuverlässig werden die Ergebnisse sein?
  • Welche rechtlichen, sozialrechtlichen oder finanziellen Aspekte können durch die Diagnose Lynch-Syndrom berührt werden?
  • Welche Konsequenzen hat es, wenn ich mich nicht untersuchen lasse?

Es kann auch hilfreich sein, professionelle psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen und – falls Sie sich für die Untersuchung entscheiden – Ihnen beim Umgang mit dem Ergebnis zu helfen.


Wertvolle Hinweise zur genetischen Untersuchung finden Sie im » Ratgeber Genetische Tests in der Medizin (PDF)

Medizinische Information und Beratung bieten die Zentren des Deutschen Konsortiums für familiären Darmkrebs (www.hnpcc.de) sowie die Zentren des Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs an. (https://www.konsortium-familiaerer-brustkrebs.de). Kontaktadressen der humangenetischen Beratungsstellen in Deutschland sind auf » www.bvdh.de gelistet.

Weitere Informationen finden Sie auch bei der » Deutschen Krebsgesellschaft.